Das erste Mal im „supermarché“ und ein afrikanisches Konzert (14.09.24)
- leaintogo
- 2. Okt. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Apr.
Heute Vormittag sind wir zusammen mit einem der togoischen Freiwilligen zum "supermarché" gefahren. Dort angekommen, wurde uns von außen die Tür geöffnet um uns - so hat es sich für mich angefühlt - "eintreten zu lassen". Drinnen mussten wir unsere Helme und größere Taschen in einem Regal am Eingang deponieren, bevor wir durch das Drehkreuz gehen durften.
Ich glaube, es war das erste Mal seit längerer Zeit, dass ich in einem klimatisierten Raum war und es war sooo schön kühl! Sehr ungewohnt war für mich die Präsenz der Security: draußen vor der Tür, am Drehkreuz und auch in den Gängen.
In den Regalen gab es alles was das Herz begehrt. Der Großteil wird soweit ich weiß aus Frankreich importiert, weshalb die Produkte für die hiesigen Verhältnisse relativ teuer sind.
Und jetzt, haltet euch fest! Ich habe etwas wirklich Phänomenales entdeckt!: Es gibt dort glutenfreie Nudeln und Haferflocken zu kaufen!! Ich bin immer noch total aus dem Häuschen und mega glücklich! Ich habe das echt nicht erwartet und hatte mich schon darauf eingestellt, in Zukunft andere Alternativen finden zu müssen (z.B. zum Frühstück Reis kochen und dazu Zimt-Zucker/Marmelade, …).

Meine glutenfreien Einkäufe! Yippieeeee!!
Während man zahlt - bar oder mit Karte - werden die Einkäufe bereits von Mitarbeitern in Tüten gepackt und auch zum Rausgehen wurde uns wieder die Tür aufgehalten. Auf diese Weise hat sich das Einkaufen hier (im Supermarkt) wie etwas ziemlich Besonderes angefühlt.
Man merkt, wie ich finde, auf jeden Fall den Unterschied zum Einkaufen auf dem Markt: Dort sind viel mehr Menschen unterwegs, überall herrscht geschäftiges Treiben und es ist auch deutlich lauter. Im Supermarkt trifft man dagegen auf deutlich weniger Menschen und es ist merklich ruhiger.
Am Abend sind wir dann (gemeinsam mit dem togoischen Freiwilligen, der mit uns im Supermarkt war) in ein Auto-Taxi gestiegen und es wurde ein bisschen kuschlig: zu sechst + Fahrer in einem 5-Sitzer zu fahren bedeutet, dass auf der Rücksitzbank 4 und auf dem Beifahrersitz 2 Leute sitzen. Unser Ziel war ein Hotel im Zentrum von Lomé, auf dessen Dachterasse ein Konzert mit bekannten togolesischen Künstler:innen stattfinden würde.
Als „Yovos“ (= Weiße) wurden wir von besonders vielen Verantwortlichen besonders herzlich willkommen geheißen. Bis es „so richtig“ losgegangen ist, haben wir uns mit zwei ehemaligen Freiwilligen (auch von VIA e.V.) unterhalten. Sie machen hier Urlaub und besuchen ihre Einsatzstellen, alte Freunde, etc. Ich habe die Gespräche als sehr hilfreich empfunden, da die beiden vor 2 Jahren in der gleichen Situation wie wir waren und uns einige Tipps sowie Empfehlungen für Ausflüge geben konnten.
Die Musik war anders als ich es gewohnt bin und diese Abwechslung hat mir gut gefallen! Viele Lieder hatten Rhythmen, die zum Mitwippen angeregt haben - was auch das tanzfreudige Publikum begeistert hat: Alle, die Lust hatten, sind aufgestanden und haben an ihrem Platz getanzt oder sind nach vorne zu den Künstler:innen gegangen. Was mich anfangs etwas verwundert hat, war die Art, wie manche der Gäste ihrer Anerkennung und Wertschätzung Ausdruck verliehen haben: Sie sind zu der singenden (tanzenden) Person gegangen und haben ihr einen Geldschein an die Stirn gelegt. Doch nachdem unser togoischer Begleiter uns diese Geste erklärt hat, hat sich die anfängliche Verwirrung schnell gelegt.
Bei einem Lied haben Ida und ich wohl etwas „zu begeistert“ gewirkt: Auf einmal kam ein Mann auf uns zu und hat uns mit auf die Tanzfläche gezogen, auf der bereits (gefühlt) das halbe Publikum getanzt hat. Es war im ersten Moment ein Schock, aber dann hat es wirklich Spaß gemacht. Und die anderen tanzenden Gäste haben sich darüber gefreut, dass wir mit ihnen vorne waren und das Tanzbein geschwungen haben.
Nach einem wirklich langen Abend sind wir dann wieder nach Hause gefahren und ich bin todmüde - aber mit vielen neuen Eindrücken - ins Bett gekrabbelt.

Ein Schnappschuss vom Konzert
(hinten links: Bela und der togoische Freiwillige; in der Mitte: die beiden ehemaligen Freiwilligen (rechts), eine Mitfreiwillige von mir und ich (links); vorne: zwei Tänzerinnen, die sich so darüber gefreut haben, uns zu treffen, dass sie ein Foto mit uns machen wollten :))
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