Der erste Tag in Lomé (10.09.24)
- leaintogo
- 17. Sept. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Apr.
Nach einer erholsamen Nacht, die für unseren Geschmack etwas zu früh (ca. 5 Uhr) von einem Hahn als beendet angesehen wurde, haben wir uns gegen 10 Uhr fertig gemacht. Wir waren nämlich mit den togoischen Freiwilligen verabredet, um auf dem Markt Essen für das Frühstück und die nächsten Tage zu kaufen, Geld zu wechseln und uns neue SIM-Karten zu besorgen.
Es hat zwar einige Zeit gedauert bis wir etwas zu Essen hatten, doch das Warten hat sich wirklich gelohnt! Es gab verschiedenes Obst (z.B. Bananen, Ananas, Sternfrucht, Papaya, Melone), süßes Weißbrot (mit Ähnlichkeit zu Milchbrötchen) und für mich Reiswaffeln und Knäckebrot, Zuckerrohr und sogar „La vache qui rit“ (ein Streichkäse).
Nach dieser Stärkung ging es dann mit der ganzen Gruppe auf den « marché », der nur ein paar Straßen entfernt ist. Dicht an dicht standen die kleinen Stände, an denen es nicht nur verschiedenstes Obst und Gemüse sowie Nudeln, Reis, Milchpulver (zum Einrühren in Wasser als Ersatz für frische Milch) und Waschpulver, sondern auch Kleidung, Rucksäcke, Schmuck und vieles mehr gab.
Da heute Dienstag und somit Markttag ist, waren sehr viele Menschen unterwegs, die einkaufen, an ihren Ständen Ware verkaufen wollten oder ihre Ware auf dem Kopf durch die Menschenmenge getragen haben. Besonders gut haben mir die vielen bunten Stoffe, aus denen die Kleidung vieler Togoer genäht ist, und die Frisuren (z.B. die Haare an der Kopfhaut zu Mustern oder zu langen Zöpfe (Braids) geflochten) gefallen.
Nachmittags hat M. Sani Neele und mich abgeholt und wir sind zum ersten Mal in unsere WG gefahren. Wir waren sehr aufgeregt und haben uns gefreut, endlich auch unsere Wohnung zu sehen. Wir wohnen im 1. Stock und haben einen überdachten Balkon zur Straße raus. Da wir nur zu zweit sind, hat jede von uns ein eigenes Zimmer. Zudem gibt es ein verhältnismäßig großes Bad, eine Küche und ein Wohn-/Esszimmer. Nach einem kurzen Besichtigungsrundgang sind wir wieder zurück zu den anderen gefahren, weil wir gemeinsam zu Abend essen wollten.
Zum Abendessen gab es Fufu, ein sehr verbreitetes Essen in Togo. Hergestellt wird es aus Yams, der geschält, zu Würfeln in Handteller Größe geschnitten und anschließend gekocht wird. Danach sind wir ca. 5min zu einem „Geschäft“ in der Nachbarschaft gelaufen, bei dem man sich seine gekochten Yams-Würfel zu Fufu weiterverarbeiten lassen kann. Die Konsistenz hat mich an eine Mischung aus Kartoffelbrei und Hefeteig erinnert. Dazu isst man verschiedene Soßen, bspw. „Sauce d’arachide“ (aus Erdnussbutter und Tomatenmark). Das Schöne: es schmeckt fabelhaft und ist glutenfrei!
Um nach Hause zu kommen, haben uns 2 der togoischen Freiwilligen auf ihren motos mitgenommen. Also haben wir uns unsere Helme aufgesetzt, uns auf die motos geschwungen und schon ging es über die sandige Huckelpiste bis vor zur Hauptstraße. Ich hatte ehrlich gesagt ein bisschen Schiss, als wir dann auf den gut befahrenen „Boulevard Du 30 Août“ eingebogen sind. Hierbei handelt es sich zwar um eine gut ausgebaute und beleuchtete Straße mit mehreren Fahrspuren, doch der Verkehr ist ein anderer als man es von zu Hause gewohnt ist… Wohlbehalten sind wir kurze Zeit später zu Hause angekommen, haben unsere Moskitonetze aufgespannt und sind müde in unsere Betten gekrabbelt.

Wir trinken immer das Wasser aus diesen Beuteln…

Meine Moskitonetz-Konstruktion
(Eigentlich gibt es zwei Holzträger am Bett, über die das Moskitonetz gelegt werden kann. Bei mir ist der eine aber nicht mehr am Bett dran und dient jetzt als Garderobe (s. links im Bild))

Et voilà, das ist eine Yams Wurzel :) (Zum Größenvergleich mit einem Fuß)
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